Sonntag, 29. September 2013

Goldinsel, Fischmarkt und Schwefel: Puerto Lopez

Nach meinem Besuch in Guayaquil ging es nun endlich ans Meer nach Puerto Lopez. Dort machte ich eine Bootsfahrt zur Goldinsel, besuchte einen Fischmarkt, Agua Blanca und Los Frailes.




Mal wieder war eine Busfahrt Ausschlaggeber für Veränderungen, da ich auf Claudia aus Leipzig traf, mit der ich meinen Aufenthalt in Puerto Lopez genoss. Wir kamen zusammen in einem Hostel unter und zu unserem Glück waren wir während unseres Aufenthaltes die einzigen Bewohner des Mehrbettzimmers. Wir erkundigten uns nach Ankunft über mögliche Touren zur "Isla de la Plata" (Goldinsel) und schafften es schließlich nach einigem Handeln eine 8 stündige Tour dorthin inklusive Walbeobachtung, Schnorcheln und Verpflegung für umgerechnet nur 24€ zu ergattern. Nach einem kleinen Frühstück bezogen wir am nächsten Tag mit zwölf weiteren Touristen um halb zehn das Boot mit dem es dann auf den Weg zur 35km entfernten Insel ging. Auf dem Weg dorthin hielten wir Ausschau nach Walen und hatten, wie schon in Salinas, schnell Erfolg. Wir trafen gleich auf mehrere Wale, die wir eine Zeit lang mit dem Boot verfolgten und die uns ab und zu ihre Flossen zeigten und uns scheinbar zuwinkten. Nach diesem Abstecher fuhren wir weiter zur Insel, die Teil des Machalilla Nationalparkes ist und vor der wir hielten, um zu Schnorcheln. Das Wasser war recht warm und ich habe in meinem Leben noch nie hautnah so schöne Fische gesehen. Nach ein paar Minuten erstreckte sich vor mir ein riesiger Fischschwarm von hunderten großen, blau gelben Fischen, der mich bald umgab. Ein tolles Gefühl! In diesem Moment beschloss ich irgendwann mal einen Tauchkurs zu belegen. Das Schnorcheln war schon bald vorbei und wir begaben uns auf die Insel, um eine kleine Tour zu unternehmen. Unterwegs sahen wir viele Blaufußtölpel, die auf und neben den Wegen nisteten und uns angsterfüllt anschauten. Während das Weibchen auf Nahrungssuche ist, darf sich das Männchen nicht vom Fleck rühren, da das Weibchen sonst nicht mehr zu diesem zurückkehrt, weil sich dieser so als unzuverlässig herausgestellt hat. Deshalb erntet man andauernd böse Blicke der wie versteinert wirkenden Tiere.

Blaufußtölpel auf der Isla de la Plata
Eine von vielen Riesenschildkröten,
die direkt vor unserem Boot auftauchten
toller Ausblick auf der Isla de la Plata
Nach dem Rundgang ging es wieder zurück zum Schiff und zurück zum Festland. Unterwegs sahen wir vier weitere Male Wale mit Flossen oder Schwänzen aus dem Meer ragen, wobei wir diese Male keine Beobachtungsstops mehr machten. Abends gab es dann sehr günstig Fisch zu essen und ein weiterer toller Tag neigte sich dem Ende entgegen.
Auch der nächste Tag sollte trotz morgendlicher Regenfälle und matschiger Straßen, die in Puerto Lopez noch sehr ausbaugähig sind, als ein schöner herausstellen.
Bevor wir nach Agua Planca fuhren, standen wir frühzeitig auf, um uns den morgendlichen Fischmarkt anzuschauen. Dabei kamen kleine Boote vollbeladen von den großen Fangschiffen mit Fischen zum Strand gefahren, wo sie noch nicht mal richtig angekommen, von vielen potenziellen Käufern belagert wurden. Es wurde gehandelt, gerufen und nach einigem Hin und Her die Einkäufe in Kisten geladen und gewogen. Die Männer mit den schweren Fischkisten auf der Schulter mussten sich beeilen, denn hin und wieder versuchte einer der vielen lauernden Vögel im Sturzflug sein Glück einen Fisch zu erhaschen. Neben großen und kleinen, bunten und grauen Fischen entdeckten wir auch einige Hammerhaie, die von geübten Frauen und Männer direkt am Strand filetiert und mit großen Beilen in Stücke gehackt wurden.

Hungrige Vögel auf Fischfang
Geschäftiges Treiben auf dem Fischmarkt
Hier werden gekonnt die Fische filetiert
Anschließend fuhren mit einer Motorradrikscha einige Kilometer außerhalb nach "Agua Planca", einem kleinen Ort mit Museum der Manteño-Kultur, die bis ins 16. Jahrundert in Ecuador ansässig waren. Für nur 5$ Eintritt bekamen wir eine interessante Museumsführung (bei der man Informationen über das Leben der Manteños erhielt) und einen mehrstündigen Rundgang durch den Trockenwald mit einem spanischsprechenden Guide. Nach dem Besuch einiger Ausgrabungsstätten und Aussichtspunkte endete der Rundgang mit Besuch der "La Poza Azufrada" Lagune.
Mit dem sinkenden Lagunenschlamm, der dank seines Schwefelgehaltes gut für die Haut sein soll,  konnte man sich eine Gesichtsmaske verpassen- Das durften wir uns natürlich nicht entgehen lassen.. Den Badegang ließen wir allerdings mangels Badebekleidung aus..

Etwas wackelig war die Fahrt in der Motorradrikscha,
aber sind dann doch unversehrt am Ziel angekommen.
Schlammmaske in Agua Planca

Danach fuhren wir uns erneut mit einer Motorradrikscha einige Kilometer weiter, bis wir den Strand "Los Frailes" erreichten. Leider war es schon etwas später und so hatten wir nicht mehr viel Zeit, den langen, fast menschenleeren Sandstrand zu genießen oder die Nachbarstrände anzuschauen.

Los Frailes Strand
Am Abend gab es leckeren Fisch und im Anschluss genehmigten wir uns einen günstigen Cocktail an einer Strandbar mit Liegestühlen, an der wir erneut auf einige Leute unserer Schiffstour trafen (ja, man trifft sich immer zwei Mal im Leben) und uns einen schönen Abend machten. Am nächsten Morgen zogen wir beide dann wieder unserer Wege und Claudia setzte ihre einjährige Weltreise Richtung Süden fort. Viel Erfolg dafür!

weiere Fotos gibt es -->hier

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