Sonntag, 15. September 2013

Cuenca

Wie doch die Zeit vergeht.. Nun sind doch tatsächlich schon die ersten 5 Wochen hier vorbei und ich werde Anfang nächster Woche weiterreisen und Cuenca verlassen. Zeit ein kleines Resümee zu ziehen.

Schon in den ersten Tagen habe ich auf einem Markt einen flauschigen Lama-Pulli erstanden, da es hier doch kühler ist, als man denkt. Es kann zwar auch schon mal richtig warm werden, wenn mittags die Sonne senkrecht über einem steht, doch gerade wenn es bewölkt ist oder nachmittags regnet kühlt es schon stark ab. Trotz alledem lässt es sich hier, angesichts des immer kühler werdenden Wetters in Deutschland,  ganz gut aushalten. Da werde ich doch tatsächlich keinen Winter haben dieses Jahr.. -Ist doch auch mal was.

Río Tomebamba
Cuenca ist angesichts eines begrünten Flusses, der schönen Altstadt mit unzähligen kleinen Läden, Restaurants, vielen schönen Kirchen und tollen Parks ein echter Glücksgriff gewesen. Auch die Menschen hier sind sehr hilfsbereit.

Mir wurde geraten, dass ich spät abends nicht mehr alleine durch die Straßen ziehen und immer ein Taxi rufen soll. Doch gerade im Zentrum sind die Straßen gut beleuchtet und in einer Gruppe kann man sich beruhigt nachts durch die Stadt bewegen. Natürlich sollte man schlecht beleuchtete und abgelegene Orte meiden.. aber ansonsten ist die Stadt sehr sicher, da hier viele wohlhabende Leute (wie zum Beispiel 5000 eingewanderte Amis) leben. Anders ist es da in den Großstädten wie Guayaquil und Quito, sowie an der Küste, hier ist mehr Vorsicht geboten!

große Kathedrale in der Stadtmitte
Das Stadtzentrum gleicht einem Schachbrett und solange man die Richtung weiß, in die man sich gerade bewegt, ist es wirklich schwierig sich zu verlaufen. Falls das dann wider Erwarten doch mal passiert, setzt man sich einfach in das nächste Taxi -und davon gibt es hier wirklich viele. Beachten sollte man jedoch, dass die Fahrer gerade bei den „Gringos“, die Preise drastisch erhöhen. Für uns mag eine 10 minütige Fahrt selten 1,50 € kosten, doch hier ist das normal. Deshalb ist vor dem Einsteigen Handeln angesagt, denn für gut 2$ kann man sich mit dem Taxi nahezu überall hinfahren lassen. Mit der Zeit lernt man das Geschäft kennen und sagt auch mal „Nein“ wenn der Fahrer auf seinem hohen Preis besteht. Für die Verständigung sollte man sich deshalb unbedingt ein paar Sätze Spanisch aneignen. Ein Auge sollte man auch auf die Busse werfen, denn die fahren für einen Pauschalpreis von nur 0,25$ überall hin!

im Hutmuseum
An jeder Ecke gibt es kleine Geschäfte, die beinahe alle das selbe verkaufen (Getränke, Snacks, Backwaren, usw.) und man fragt sich wirklich, wie die hier alle unter dieser immensen Konkurrenz überleben können und warum es nicht mehr Fabriken gibt, in denen etwas produziert und nicht nur gehandelt wird. 
Das Museumsangebot ist riesig und von Cuenca aus kann man viele Touren zum Beispiel in die nah gelegenen Thermalbäder von Baños, nach Alausi zur Teufelsnase, Ingapirca, in den Cajas
Nationalpark oder zum Giron Wasserfall machen. Abends finden in den meisten Parks kostenlose Zumbakurse statt und wer Interesse an Salsa, Merengue und Co. hat ist hier genau richtig. Wer es dann doch lieber ruhig angehen will, sucht sich ein Plätzchen in einer der unzähligen Bars oder in einem der Restaurants, die über einheimische Küche (mit Cuys) und Mexikaner bis hin zum Italiener eigentlich für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. 

im Cajas Nationalpark
Als europäische Frau muss man sich hier, sowie auch in allen anderen Teilen des Landes, darauf einstellen, großes Aufsehen in der Männerwelt zu erregen. Ein Tag ohne vielsagende Blicke, Pfiffe und Rufe wie „Du bist die Schönste der Stadt“ oder „Die Liebe meines Lebens“ sind da eher die Seltenheit. Die Sorte Männer die hier auf der Jagd nach europäischen/amerikanischen Frauen sind werden hier liebevoll „tiburónes“, was übersetzt nicht anderes als „Haie“ bedeutet, betitelt. Ich habe auch schon von Geschichten gehört, dass hier kurzerhand die ein oder andere Spontanheirat mit einem solchen stattgefunden haben soll, was man aber aufgrund der Tatsache, dass viele nur auf ein besseres Leben im Ausland hoffen, wohl etwas länger bedenken sollte..

Früchte, Fürchte, Fürchte..
in der Markthalle 9.Octubre
Das Essen ist hier absolut günstig. Gerade die einheimischen Produkte, wie Blumen und Früchte bekommt man hier zu Spottpreisen. So kann es zum Beispiel sein, dass man auf einem der vielen Märkte für nur 1 Dollar (etwa 75 Cent) 20 Orangen erhält. Auch der Geschmack der Früchte ist mit unseren kaum zu vergleichen; da sie hier bis zur Ernte ausreifen, entwickeln sich viel intensivere Geschmäcker. Auch die Vielfalt ist einmalig und so kann man das ein oder andere neue Geschmackserlebnis genießen.
einer der vielen Märkte
Ein Geschmackserlebnis ist auch „culantro“ (Koriander), der sich in vielen Gerichten befindet.. für den Europäer eher ungewöhnlich und auch nicht mein Fall. Beim Essen im Restaurant sollte man daher auf diesen achten.
Tiefer in die Tasche greifen muss man bei dem Kauf von Kosmetika und vor allem Duschgels. Ein „head-and-shoulders“-Duschgel kann hier 6-8 Dollar kosten. Aus diesem Grund benutzen hier viele auch nur Kernseife. Tipp: Duschgel als Gastgeschenk mitzunehmen, auch Schokolade und Haribos lohnen sich, da diese hier ebenfalls recht teuer sind.

Abschließend ist zu sagen, dass man während einer Ecuadorreise auch in Cuenca vorbeischauen sollte! Mit einem großem Ausgehangebot, einer sauberen Stadt und vielen weiteren Möglichkeiten ist die Stadt einen Besuch wirklich wert!
 
weitere Fotos gibt er -->hier

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