Los ging es mit meiner Reise von Cuenca aus über Loja nach Vilcabamba. Dort schaute ich natürlich bei Kurt vorbei, den ich zuvor in Riobamba zufällig getroffen hatte.
Vilcabamba ist ein kleines Dorf eine Busstunde südlich von Loja. Ein ruhiger Ort, umgeben von hohen Bergkämmen und einem angenehmen Klima- hier lässt es sich gut leben. Diesen Gedanken haben auch viele Amerikaner gefasst, die sich innerhalb der letzten zehn Jahre vermehrt in Vilcabamba niedergelassen haben. Am späten Nachmittag verweilen diese gerne, etwas gelangweilt wirkend, in einem der vielen Cafés.
Blick auf Vilcabamba |
Bekannt wurde das Dorf in den 70er Jahren durch eine Studie, die belegte, dass die Menschen in Vilcabamba überdurchschnittlich alt werden. Gründe dafür soll das milde Klima, gesundes Essen und das mineralhaltige Wasser der Gegend sein. (Es gibt sogar eine Marke Wasser, die mit einem alten Mann auf der Flasche wirbt) Tatsächlich trifft man auf den ein oder anderen sehr alt wirkenden Herren, der gemütlich auf einem Stuhl vor seinem Haus verweilt und auf Nachfrage der Touris gibt dieser dann auch gerne an 130 Jahre alt zu sein, aber der Wahrheit entspricht das leider nicht. Ursachen für diese Fehleinschätzung ist zum Beispiel der Fakt, dass Vater und Sohn hier oft
Häuser in Vilcabamba |
Von Vilcabamba aus werden viele Wandertouren, in das wirklich atemberaubende Umland des Podocarpus Nationalparkes angeboten. Ob zu Fuß oder mit dem Pferd ist da jedem selber überlassen. Dank Kurt musste ich mich keiner Wandergruppe anschließen, sondern machte mich mit ihm auf, die Umgebung zu erkunden. Für die erste Tour fuhren wir früh morgens mit dem Taxi einige Höhenmeter hinauf und begaben uns in luftigen Höhen über Bergkämme in ein Nachbartal. Dabei verließen wir die üblichen Wanderrouten und betraten neue Pfade, die Kurt selber erschlossen hatte und so hatte ich die große Ehre seine erste Begleitung auf dieser Route zu sein. Es taten sich uns tolle Ausblicke auf die umliegenden Täler und den Mandango (ein markanter Berg) auf und bei strahlendem Sonnenschein waren die teilweise starken Windböhen nur noch halb so schlimm.
Ganz schön hoch.. |
..und das alles nachher wieder runter |
Interessant war, wie sich das Klima und damit die Vegetation von einem Tal ins andere änderte. Kurt erzählte mir, dass es in einigen Tälern regnen kann, in anderen wenige Kilometer entfernt wiederrum lange Zeit nicht. Neben Frühstück und Mittagessen, die wirklich sehr lecker
Wasserfalltour |
Am Abend vor meiner Abreise besuchte ich noch ein Fest, dass vor der Kirche veranstaltet wurde. Der gesamte Ort war auf den Beine und ich bekam zu Ohren, dass fast jeden Abend der letzten zwei Wochen geferiert wurde. Dieser Abend war jedoch der Abschlussabend und wurde besonders groß aufgezogen. Es gab traditionelle Musiker mit Gitarren, einen Comedian, der als Frau verkleidet die Leute zum Lachen brachte, wobei ich große Schwierigkeiten hatte einen einzigen Witz zu verstehen, einen weiteren Sänger, der schmachtende Lieder sang. Der Höhepunkt des Abends bestand aus einer "vaca loca" zu Deutsch "verrückte Kuh". Diese war jedoch nicht echt, sondern bestand aus viel Pappe, Farbe und einem Eisengestell. Außerdem war sie mit einer Vielzahl von verschiedenen Feuerwerkskörpern ausgestattet, was den Träger dieser Aparatur zu einem mutigen Mann machte, der über den Platz lief und die Kinder durch die Gegend scheuchte. Die älteren Personen, wozu ich auch mich zählte, bestanden auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand.
Die "vaca loca" |
Weitere Fotos gibt es -->hier
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